August von Sachsen-Weissenfels war zweitgeborener Sohn des sächsischen Kurfürsten Johann Georg I. aus der albertinischen Linie des Hauses Wettin und seiner Frau Magdalena Sibylla. Die Familie residierte in Dresden. Die vier Söhne und drei Töchter die das Kindbett überlebten, wuchsen am Dresdner Hofe auf. Dort lernte August gleichfalls seine spätere Frau Anna Maria von Mecklenburg zeitig kennenlernte. Als Kind erlernte er höfische Tugenden: militärische Übungen wie Reiten und Fechten, (schön)geistige und logisch-mathematische Disziplinen wie Lesen, Religionsunterricht, Musik, Tanz und Mathematik. Jedes der männlichen Kinder hatte - in Vorbereitung auf die vorgesehene Rolle bzw. Ämterübernahme - eine eigene, räumlich getrennte Hofhaltung mit Gemächern und Bediensteten. 

Der familiäre Zusammenhalt wurde den Kindern vorgelebt. Gemeinsame Erziehung, die 'Freundbrüderlichen Bestimmungen' des väterlichen Testaments von 1656/57 und die Territorialteilung des Kurfürstentums unter allen vier Söhnen ebnete diesen Weg weiter. Alle Söhne sollten Anteil am Gelingen des Hauses bzw. der Familie haben. So verpflichteten sich alle mit Anerkennung des väterlichen Testaments zum freundschaftlichen und friedvollen Umgang ohne Konkurrenz. Gemeinsame politische Auftritte sowie regelmäßige Familientreffen und Besuche verdeutlichten das.

 

Für den zweitgeborenen August wurde die Sekundogenitur Sachsen-Weissenfels vorgesehen - eine in männlicher Linie vererbbare Nebenlinie Kursachsens. Sie existierte bis 1746. Anhand testamentarischer Bestimmungen Johann Georgs I. fiel sie danach an die Hauptlinie Kursachsen zurück.

 

Als Residenzfürst in Halle begründete der protestantische Erzbischof August die Linie Sachsen-Weißenfels bzw. auch Sachsen-Halle – nach seiner Residenzstadt Halle an der Saale. Nach der Eheschließung mit Anna Maria im Jahr 1647 nannte er sich Administrator statt Erzbischof. Seine Braut hatte August selbst ausgesucht. Das Paar bekam in 14 Jahren zwölf Kinder, wovon 7 das heiratsfähige Alter erreichten. Die Sicherung der Sächsischen Dynastie war wichtigstes Anliegen Augusts Vater und seiner Söhne. Johann Georg I. Hatte selbst - in einer Nebenlinie - das Kurfürstentum seines kinderlos verstorbenen Bruders geerbt.