Die Nutzung der jeweiligen Schlossflügel erfolgte in der Moderne nicht kongruent. Bereits 1829 existierten historisierend-klassizistische Nutzungs- und Umbaupläne durch den preußischen Konservator Friedrich Schinkel.

Erst anlässlich ihres 200jährigen Jubiläums, baute die hallische Friedrichs-Universität um 1896 den Nordflügels zur Turn- und Fechthalle mit Emporenumgang aus. Das Institut für Leibesübungen nutzte den Sanierungsbau für die Sportausbildung bis 1990.
Um 1900 sanierte das städtische Kunst- und Kunstgewerbemuseum den östlichen Wehrgang und zog in den neu errichteten 'Kuppelsaal' sowie das historisierende 'Talamt' in der Südwestecke der Anlage. Ihre Ausstattung mit Renaissancedecken und Holzvertäfelungen ist dem abgerissenen Original am Hallmarkt entnommen. Die museale Nutzung der Ost- und Südflügel der Anlage erfolgt bis heute teils öffentlich, teils als Depot der Sammlungen.
Die Ruine des Westflügels diente seit 1900 neben sporadischer Nutzung als Skulpturengarten sogar als Kleingartenanlage. Eine behutsame Sanierung der Altbestände fügte der markanten Westruine sowie dem ehemaligen Turnsaal im Nordtrakt 2005-2008 eine abstrakte Dachlandschaft aus Aluminium hinzu. Im Inneren stehen im Zuge musealer Nutzung unverputzte Bruchsteinwände in Kommunikation mit Kunst des späten 19. Jhs. sowie der klassischen und zeitgenössischen Moderne.