Die Moritzburg in Halle an der Saale zählt zu den eindrucksvollsten spätmittelalterlichen Burganlagen Mitteldeutschlands - sie ist so steinerner Zeuge der reichspolitisch bedeutsamen Geschichte der Region des heutigen Sachsen-Anhalts um eines der wichtigsten Erzbistümer des Reiches – das Erzbistum Magdeburg, die Reformation und den 30jährigen Krieg. Erzbischöfe, Fürsten und Generäle prägten die wechselvolle Geschichte und Gestalt der Schlossanlage in einer Phase des Aufbruchs zwischen Mittelalter und Neuzeit.
Das Renaissanceschloss erlebte Glanzzeiten als erzbischöfliche Residenz, beherbergte eine der größten abendländischen Reliquiensammlungen, brannte ab, verfiel als Ruine, diente als Exerzierplatz oder Turnhalle, bekam schließlich ein avantgardistisches Dach und dient seit dem frühen 20. Jahrhundert als Heimat des Kunstmuseums der Stadt Halle.
Punktuell werden die wichtigsten Persönlichkeiten aus (der) Neuzeit (und Moderne) vorgestellt, die der Burganlage ihr Gepräge gaben und so historisch mit der Moritzburg verbunden sind – sein Erbauer Erzbischof Ernst von Wettin, Luthers Gegenspieler Kardinal Albrecht von Brandenburg sowie der reformierte und letzte Erzbischof Magdeburgs August von Sachsen-Weißenfels. Damit stellt sich zugleich die reiche und wechselvolle Geschichte Sachsen-Anhalts seit dem Spätmittelalter vor und möchte auf wichtige Zeit-, Raum- und Architekturbezüge im Bundesland aufmerksam machen.