August von Sachsen-Weißenfels war ab 1643 das 402. Mitglied der Köthener Sprachakademie 'Fruchtbringende Gesellschaft'. Nach längerer Vakanz übernahm er bis zu seinem eigenen Tod das Amt des (letzten) Präsidenten. Unter seinem Beinamen 'Der Wohlgerathene' förderte er - ohne Künstler oder Wissenschaftler zu sein - ab 1667 die Sprachbildung und -normierung: Grammatiken und Wörterbücher wurden veröffentlicht, wie die des halleschen Gymnasialdirektoren Christian Gueintz (1641). 

Die Neuordnung des von Kriegsschäden bestimmten Wirtschafts-, Bildungs- und Kirchenwesens war die logische Priorität Augusts bei Antritt im Erzstift Magdeburg. Kirchen- und Schulvisitationen zur Identifikation der Missstände und Mängel wurden durchgeführt. 

1642 erließ August einen kirchlichen 'Visitations-Abschied', der durch Besichtigung und Befragungen den moralischen und wirtschaftlichen Zustand seiner Diözese dokumentierte: verfallene Kirchengebäude, fehlende oder unbezahlte Lehrer und Pfarrer, 'Gotteslästereien' bis hin zu fehlenden Bibelausgaben. Die daraufhin 1652 erlassene Kirchenordnung regelte den Einsatz von Einkünften aus Ländereien und Stiftungen für die Instandsetzung der Kirchen oder Besoldungen. Es ordnete Augusts geistliches Territorium in Verwaltungsfragen nach langer Unsicherheit und praktischer Vakanz im 30jährigen Krieg. Während der Kriegszeit konnte August diese Tätigkeiten als Landesherr nicht wirksam umsetzen. Die Befriedung stand im Vordergrund. 

Die Stiftung eines städtischen Gymnasiums - des 'Gymnasium illustre Augusteum' - konnte August nur in seinem Wirkungskreis in Weißenfels 1664 durchführen. Andernorts gab es bereits höhere Schulen oder Universitäten. Anhand der neuen 'Magdeburger Schulordnung' unterrichtete man ausschließlich Jungen bzw. Männer aus dem Bürgertum in einem 4stufigen System. Nach einer 6jährigen Grundschulzeit in einem Alter von 6-12 Jahren folgte bei Befähigung eine Ausbildung am Gymnasium bzw. einer öffentlichen Landesschule und gegenbenenfalls ein weiterführender Hochschulbesuch. Stipendien ermöglichten es auch wenigen Jungen aus ärmeren Familien den Besuch der weiterführenden Schule. In Weissenfels erwarben sie gemeinsam mit Söhnen des Adels ihren Abschluss am Gymnasium. Auch wenn das Bildungsniveau in mittleren und niederen Schulen damit gehoben wurde, erfolgte weder eine flächendeckende Umsetzung eines öffentlichen Hochschulsystems, noch eine Gleichstellung zwischen den Geschlechtern.