Die Architekturformen am Außenbau spiegeln den zeitgemäßen Übergang zwischen Spätgotik und Frührenaissance wieder: Vorhangbogenfenster an Torturm und Hofseite konkurrieren mit Kielbögen und Spitzbögen (Kapelle) der Spätgotik.

Die Vierflügelanlage umschließt einen trapezförmigen Innenhof, dessen Abgeschlossenheit für Festlichkeiten und Turniere diente. Die vier Ecktürme wurden bis zur Zerstörung der Anlage im 30jährigen Krieg mit einem Giebelkranz und Spitzhelmen bekrönt. Das Spitzdach zeigte allseits 'Zwerchhäuser' mit geschwungenen 'Welschen Giebeln' quer zum Hauptgesims – eine Art Dachlandschaft wurde erzeugt. Der Bauverlauf erfolgte ab 1484 ausgehend vom westlichen Wohntrakt über den schmaleren Süd- und einen Nordflügel mit Kapelle bis 1503. Zum Zeitpunkt der Kapellweihe durch Erzbischof Ernst 1509 war der Bau vollendet - stadtseitig geöffnet. Der östliche Wehrgang mit Torturm bildete den letzten abschließenden Flügel der Anlage um 1513. Der französische Typus der Niederungsburg fand wohl erstmals Anwendung im mitteldeutschen Raum. Durch die Finanzierungspolitik in Verbindung mit Sachsen, sind Ähnlichkeiten in Struktur und Stil zur Albrechtsburg in Meissen (entlang der Traufe angeordnete 'Zwerchhäuser', spitze Turmhelme sowie Vorhangbögen) kaum verwunderlich.